Dienstag, 21. Juli 2009

Schildkröten in Tortuguero

An diesem Wochenende habe ich mich, gemeinsam mit Annika und Lena, zum zweiten mal nach Tortuguero begeben. Grund dafür war die Schildkrötensaison, die dort von Juli bis Oktober abartig viele Touristen anzieht und eben auch uns.
Es hat ziemlich viel geregnet aber wir haben uns die Zeit mit Souvenirläden und Cafébesuchen versüßt!
Am Samstag Abend dann haben wir eine Turtle-Night Tour für US$ 25,00 p.P. gebucht, obwohl es immer ungewiss ist ob man überhaupt eine zu Gesicht bekommt. Auch in dem Fall ist das Geld weg und der frustrierte Tourist ärgert sich.
Jeden Tag findet die Auslosung der 5 Sektoren (3 öffentliche und 2 im Nationalpark) unter den Guides statt. Es gibt zwei Uhrzeiten, 20h und 22h, wobei die spätere die Bessere sein soll. Allein dieses Lossystem und die Vorgehensweise hatten uns im Vorfeld viele Gespräche gekostet...keine Ahnung, wie das "normale" Touristen raffen sollen, ohne Spanischkenntnisse wenn wir schon Probleme hatten!
Um 21:30h hielten wir uns bereit und warteten in dunkler Kleidung auf unseren Guide. Gemeinsam mit noch ca. 5 weiteren Neugierigen sind wir dann in den Nationalpark aufgebrochen, wo aber noch unzählige Kleingrüppchen warteten.
In der Saison gehen ca. 500 Leute pro Abend geführt zu den Schildkröten, was schon irgendwie abartig ist aber dank der dann doch irgendwie guten Organisation glatt abläuft.
Bewaffnet mit Taschenlampe sind wir durch Wald und Pfützen gestapft, wobei ich mich in meinen Gummistiefeln sehr wohl gefühlt habe! Unterwegs haben wir noch eine kleine giftige Schlange gesehen, aber natürlich nur im Scheinwerferlicht.
An unserem zugeteileten Punkt wartete schon einer der vielen Freiwilligen, die jeden Abend die Tiere suchen. Sie geben dann den Guides bescheid, die dann Ihre Gruppen dort hin führen.
Da lag sie nun, die erste der beiden Schildkröten, in Ihrem gebuddelten Nest und war bereits dabei Ihre ca. 100 Eier zu legen. Die Tiere sind während der Eiablage in einem Trancezustand und sollen deshalb von den Schaulustigen nichts mitbekommen...weiss ich nicht, ob das so stimmt. Wir haben uns alle hinter das Tier gehockt und durch die Trance konnte der Guide die hintere Flosse weghalten, so dass wir genau die Eier sehen konnten. Sie Schildkröte war ca. 1, 50 m lang und Sie hat zwischendurch immer angestrengt geschnaubt.
Jede Gruppe darf immer nur so 2 Minuten am Stück schauen und man wechselt sich dann immer ab.
Zwischenzeitlich konnten wir eine andere Schildkröte sehen, wie sie grade zurück ins Meer ging! Das war ein unheimlich toller Moment und ich hatte Gänsehaut und Pipi in den Augen! :-) Dieses grosse Tier, wie es sichtbar angestrengt zurück ins Meer wollte, um dann in den dunklen Fluten zu verschwinden! Unbeschreiblich schön!!!!
Wir sind dann noch ein paar mal zu der ersten Schildkröte gegangen und haben noch erlebt, wie sie nach der Eiablage Ihr Nest zugebuddelt hat. Das dauert allein bis zu 40 Minuten, die wir leider nicht gewartet haben. Ich hätte auch so gerne noch dieses Tier beim ins Meer eintauchen beobachtet, aber das ging aus Zeitgründen leider nicht...
Ich hoffe, dass auch Sie es geschafft hat, weil viele Feinde auf sie lauern. An Land Jaguare, die bereits nur in dieser Saison schon 31 Tiere getötet haben und im Wasser Bullenhaie. Insgesamt pro Saison, kommen ca. 30 000 Schildkröten nach Tortuguero und nur eine von 100 wird überleben...
Später sind wir noch an den öffentlichen Strand um den einzigartig schönen Sternenhimmel zu geniessen und nach weiteren Schildkröten zu schauen. Gesehen haben wir leider kein Tier mehr, dafür aber viele Spuren, die wie Traktorradspuren aussehen und ein Nest!
Fotos von den Schildkröten gibt es nicht, da es verboten ist und das ist auch gut so!
Diese Erinnerung werde ich hoffentlich für immer in mir tragen weil es wirklich unglaublich beeindruckend und schön war!
Hoffentlich kommen in dieser Saison noch viele Tiere an Land und dass dann im Oktober, viele kleine Schildkröten schlüpfen werden!

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